Die Zahlen sprechen für sich: die Visitenkarten-Druckerei Moo.com erwirtschaftete 2018 rund 120 Mio. € und steigerte ihren Gewinn um 57 %; Vistaprint generierte 2019 in Deutschland mehr Umsatz mit Visitenkarten als mit Flyern, Postkarten oder dem Druck von Werbemitteln. Das 85 × 55 mm große Papierkärtchen verteidigt seine Rolle als analoger Türöffner, ja es ist gefragter als je zuvor … trotz E-Mail, Linked-In und Xing. Warum ist das so?
In einer Zeit, in der digitale Nachrichten binnen Sekunden verfliegen und Emails in den Tiefen der Festplatte versinken, steht die analoge Visitenkarte wie ein Fels in der Brandung. Weil der Großteil unserer Kommunikation papierlos erfolgt, werden Drucksachen im Geschäftsleben immer seltener. Das steigert ihren Wert. Und weil nur noch gedruckt wird, was wichtig ist, steigt die Qualität mit: Veredelungen wie Lack, Heißfolie oder Blindprägung haben Hochkonjunktur.
Die Verknappung ist einer der stärksten psychologischen Mechanismen, sowohl in der Wirtschaft, als auch in der menschlichen Kommunikation. Wir begehren Dinge, die begrenzt verfügbar sind, weil andere sie ebenfalls wollen. Raritäten aktivieren einen Schalter in unserem Gehirn, der uns mit einem Mal emotional statt rational entscheiden lässt. Luxusmarken nutzen diesen Effekt, indem sie ihre Produkte bewusst knapp halten, was ihnen auf lange Sicht Macht und Umsätze garantiert.
Wertvoll ist, was selten ist. Nun sind Visitenkarten keine Seltenheit, wie die Zahlen der Onlinedruckereien belegen. Die Luft wird schnell dünner, wenn es um die individuelle Gestaltung einer Visitenkarte oder deren Papierqualität geht. Maximale Aufmerksamkeit erzielen Visitenkarten im digitalen Zeitalter, wenn sie analog gedruckt sind, in kleiner Auflage, auf wertvollem Papier.
Deshalb hat p98a den Business-Card-Workshop ins Leben gerufen: 100 exquisite Visitenkarten selbst gestalten und drucken, im Buchdruck, auf feinstem Gmund-Cotton-Karton. So geht „bleibender Eindruck“.
PS.: Welche Rolle die Visitenkarte im den 1980er Jahren spielte, bringt diese 2-Minuten-Szene im Film „American Psycho“ zum Ausdruck: Der sadistische Börsenmakler Patrick Bateman begeht seinen ersten Mord, nachdem sein Kollege ihn mit einer schickeren Visitenkarte übertrumpft hat.