Die ab 1927 vom Plakat- und Schriftgestalter Louis Oppenheim für Berthold entworfene Fanfare ist eine sogenannte Bastard- oder Hybridschrift. Diese Bezeichnung steht für Schriften, die nicht eindeutig klassifizierbar sind. Die Fanfare weist Merkmale gebrochener und grotesker Schrift auf und vereint diese in einer Schriftart – unserer Meinung nach sehr gekonnt! Wir zählen sie deshalb zum Expressionismus, auch weil sie in der Zeit entstand, in der Bauten und andere Kunstwerke ähnlich ausdrucksstarke Züge aufwiesen.

Collection Fanfare E — Fanfare in Aluminium, Plakadur, Blei und Holz

Collection Fanfare M — Unsere größte und kleinste Fanfare in 16 pt (Blei) und 40 cic (Holz)

Mittlerweile haben wir von Schriftgröße 16p bis 40cic eine enorme Kollektion zusammengetragen. Wir nutzen die Fanfare für viele Projekte, zum Beispiel für eines unsere beliebtesten Plakate: „Move fast and get shit done!“

Zu dieser Kollektion gehören natürlich Schriften aus Holz und Blei, aber auch aus Plakadur und Aluminium. Plakadur ist ein Kunstharz, das als Trolon von Dynamit Nobel in Troisdorf (sic) hergestellt und für Billardkugeln, Aschenbecher und Modeschmuck verwendet wurde. Die Schriftgießerei Berthold in Berlin entschied sich nach ausgiebigen Versuchen für Trolon als Material für große Plakatschriften aufgrund der Haltbarkeit und der Schärfe beim Druck. Daher der Name Plaka- (Plakat) dur (durable=haltbar). Schriften aus Aluminium sind sehr robust, daher nutzen wir sie um zu prägen.

Ferdinand Ulrich hat sich intensiv mit Louis Oppenheim und der Fanfare beschäftigt. In seinem Vortrag Fanfare: The expressive blackletter Grotesk from Berlin auf der ANRT in Nancy (26 April 2019) spricht er darüber.

Von Louis Oppenheim haben wir auch die Lo Schrift.